Patientenfall – Christoph*
PPMS ohne MRT-Aktivität bei Therapiebeginn
Behandelnder Arzt: Prof. Dr. Philipp Albrecht, Düsseldorf
Das Praxisbeispiel spiegelt die reale Therapie des behandelnden Arztes wider. Dies stellt keine Therapieempfehlung oder Diagnosehilfe seitens der Roche Pharma AG dar. Therapie und Therapieentscheidung liegen in der Verantwortung des behandelnden Arztes.
Diagnose & Verlauf
Nach der Erstmanifestation im Jahr 2012 wurde bei dem Patienten 2013 primär progrediente Multiple Sklerose (PPMS) diagnostiziert. In der Magnetresonanztomografie (MRT) -Bildgebung waren zum Zeitpunkt der Diagnose MS-typische Läsionen sichtbar. In den 3 Jahren vor Therapiebeginn war jedoch keine Krankheitsaktivität im MRT nachweisbar. Aufgrund der chronisch progredienten spastisch ataktischen Gehstörung und der Sorge des Patienten, dass sich die Gangfunktion weiter verschlechtert, wurde im Jahr 2019 eine Therapie mit Ocrelizumab initiiert.
Patientenporträt Christoph* |
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| Alter: | 39 Jahre |
| Beeinträchtigung: | Chronisch progrediente spastisch ataktische Gangstörung |
| Wünsche: | Erhalt der Gehfähigkeit |
Erstsymptome & Diagnostik
Verlauf
Ocrelizumab-Therapie & symptomatische Therapie
Erstmanifestation:
2012
Erstdiagnose PPMS:
2013
MRT Läsionen:
- cMRT: MS-typische Veränderungen; wenige Herde
- sMRT: spinale Herde
Liquordiagnostik:
- oligoklonale IgG-Banden positiv
- MRZ-Reaktion positiv
MRT Aktivität:
- 2012 - 2016
externe Bildgebung nicht verfügbar - 2016 – 2019
keine Aktivität nachweisbar
Klinische Symptome:
- chronisch progrediente spastisch ataktische Gangstörung
- EDSSa-Progression von 4.5 in 2018 auf 5.5 in 2019
- kein Anhalt für kognitive Symptome
Symptomatische Therapie:
- Fampridin seit 2015
- Baclofen seit 2016
- Vitamin D Substitution
Aktuelle Therapie:
Ocrelizumab seit 2019
c: cranial; s: spinal; MRT: Magnetresonanztomografie; IgG: Immunglobulin G; MRZ-Reaktion: Reaktion gegen Masern, Röteln und Varizella-Zoster-Viren; EDSS: Expanded Disability Status Scale
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Fußnoten
a Expanded Disability Status Scale (EDSS): Ordinalskala zur Erfassung der neurologischen Defizite bzw. des Behinderungsgrades. Dieser Wert wird auf einer Skala von 0 (keine Schädigung bzw. Behinderung) bis 10 (Tod durch MS) in 20 halben Schritten angegeben. Ein wichtiger Grenzwert liegt bei 6,0. Dieser bedeutet, dass eine vorübergehende oder ständige Unterstützung (Stützen, Schiene) auf einer Seite erforderlich ist, um etwa 100 m mit oder ohne Pause zu gehen.
* Name geändert
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Bildnachweise:
© mixetto, gettyimages_1201420109